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Krisen vorbeugen & bewältigen: Chancen der Schule

Der Schule kommt — neben der Familie — eine wichtige Rolle in der Prävention, aber auch im Umgang mit Krisen zu.

Durch ihren täglichen Kontakt mit Schülerinnen und Schülern sind pädagogische Fachkräfte und Lehrpersonen wichtige Bezugspersonen. Sie können Problemsituationen, Risiken und Veränderungen früh erkennen, den Kindern eine vertrauensvolle Beziehung anbieten und bei Bedarf entsprechende Hilfe vermitteln. Neben der Familie können PädagogInnen einen großen Beitrag dazu leisten, dass Kinder und Jugendliche Lebens- und Sozialkompetenzen entwickeln, die sie für ein gesundes Leben brauchen. Dazu gehören unter anderem: Konflikt- und Problemlösefähigkeiten, ein gesunder Umgang mit Stress und starken Gefühlen sowie Selbstvertrauen und kommunikative Fähigkeiten. Schon in der Kindheit werden Erfahrungen, Eigenschaften und Einstellungen erworben, welche sich später als Schutz- bzw. als Risikofaktoren – auch bei Krisen – erweisen können. Um diese Schutzfaktoren zu stärken und gleichzeitig mögliche Risikofaktoren zu minimieren, gelten Lebenskompetenzprogramme international als eine der wirkungsvollsten Maßnahmen im schulischen Bereich. Deshalb bietet die SUPRO seit über 10 Jahren Fortbildungen für PädagogInnen zu Lebenskompetenzprogrammen an und ist dabei bereits im Kindergarten aktiv. „Unser Ziel ist es, dass Kinder möglichst gesund ‚groß‘ und ‚stark‘ werden können. Denn wer lernt, mit den Herausforderungen des Alltags kompetent umzugehen, ist besser vor suizidalem Verhalten, aber auch z. B. vor Gewalt, Straffälligkeit oder Sucht geschützt“, führt Andreas Prenn, Leiter der SUPRO, aus.

Krisen in der Schule bewältigen

Auch wenn Krisen nicht in der Schule passieren oder ihre Ursache haben, können sie den Schulalltag erschüttern. Notsituationen und schicksalhafte Ereignisse stellen Menschen plötzlich vor hohe Belastungen und Anforderungen. Darauf zu reagieren, ist nicht immer einfach. Es kann zu unbedachten Reaktionen kommen, die wiederum negative Folgen, sowohl für die Betroffenen als auch für die Verantwortlichen, haben können. Daher ist es sinnvoll, sich – auch ohne Anlass – schon im Vorfeld mit möglichen Krisen zu beschäftigen und einen strukturierten Handlungsplan zu erarbeiten, um ein rasches und koordiniertes Vorgehen möglich zu machen. Der Landesschulrat Vorarlberg hat dazu gemeinsam mit der Schulpsychologie die Handreichung „Krisenplan an Schulen“ veröffentlicht, die im Internet zu finden ist.   

 

"Von Lehrkräften bekommen wir immer wieder das Feedback, dass Klassen, in denen Lebenskompetenzprogramme umgesetzt werden, spürbar anders sind. In diesen Klassen herrscht in der Regel ein angenehmes Klassenklima, die Kommunikationsfähigkeiten der Kinder sind besser ausgeprägt und Mobbingfälle kommen kaum vor. Die SchülerInnen sind sensibler gegenüber ‚Störungen‘ und haben ein besseres Gespür füreinander. Das heißt, sie merken sehr schnell, wenn es jemandem in der Klasse nicht so gut geht und holen sich — nachweislich — auch schneller Hilfe von Erwachsenen. Gerade in Krisensituationen ist die gegenseitige Unterstützung enorm wichtig." - sagt Heidi Achammer, BA.

 

Weitere Infos auch unter www.bittelebe.at