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Häufige Elternfragen zum Thema Medien

Welche Auswirkungen haben Medien auf Kinder und Jugendliche? Müssen Erwachsene sich Sorgen machen?

Beeinträchtigt der Medienkonsum die Konzentrationsfähigkeit?

Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und beschleunigen das Leben vieler Menschen: Eine Flut von E-Mails, WhatsApp und Facebook-Statusmeldungen und prasseln jeden Tag auf die NutzerInnen ein. Zum „Abschalten“ stehen Musik-Streaming-Dienste zur Verfügung. Oder man sieht fern – klassisch im TV, über Mediatheken oder Streaming-Portale – diese sind zu jeder Zeit verfügbar und dank Smartphones auch beinahe an jedem Ort. Je mobiler und multifunktionaler Medien werden, desto mehr Zeit wird mit Medienerlebnissen gefüllt. Jede Warte- oder Reisezeit wird sofort mit einem Unterhaltungsmedium angereichert. Langeweile wird zum Fremdwort. Doch gerade daraus entstehen häufig kreative Beschäftigungsalternativen. Manche Kinder können mit diesen permanenten Reizen nicht umgehen, sie werden unruhig und gestresst. Umso wichtiger ist es, Phasen der Stille und Langeweile ertragen zu lernen und irgendwann sogar genießen zu können. 

Schaden Medien der Entwicklung meines Kindes?

Medien können Kinder sogar in ihrer Entwicklung fördern. Das hängt allerdings von deren Nutzung ab. Grundlegend sind vielfältige Erfahrungen im realen Leben. Nur wenn Kinder diese machen, können sie digitale Inhalte anschließend richtig zuordnen. Denn Lebenskompetenzen, wie Kommunikationsfähigkeit oder Umgang mit Konflikten, erwerben die Kinder in der realen Welt. Das bedeutet: Ohne Lebenskompetenz keine Medienkompetenz! Diese kann sich nur entwickeln, wenn der Medienkonsum begleitet und gemeinsam reflektiert wird. Was Medien mit den Kindern machen, hängt also von der Nutzung und vor allem vom Umfeld des Kindes ab.

Mein Kind liest keine Bücher mehr, sondern ist nur noch mit digitalen Medien beschäftigt. Es ist egal, in welchem Medium Ihr Kind liest. Hauptsache es liest! Dazu gehören auch Technik-Kataloge, Facebook-Einträge oder Computerspiel-Anleitungen. Ob, was und wie viel die Kinder lesen, hängt auch von den Eltern ab, seien Sie sich Ihrer Vorbildrolle bewusst. 

Mein Kind sitzt am liebsten den ganzen Tag vor dem Fernseher.

Wie bei allen Medien sollten auch beim Fernsehen Regeln vereinbart werden. Fernsehen bietet Chancen und Interessantes, nur sollten die Sendungen bewusst gewählt werden. Wenn Ihr Kind aus Langeweile schauen will, muten Sie ihm zu, medienfreie Alternativen zu finden. Legen Sie Familienzeiten fest, wie z.B. kein Fernsehen während des Essens. Beobachten Sie auch Ihr eigenes Konsumverhalten, denn von einem positiven Vorbild lernen Kinder sehr viel. 

Mich persönlich interessieren Medien wenig und ich nutze sie auch kaum. Muss ich mich damit beschäftigen?

Ja und Nein. Sie brauchen kein Smartphone oder ein eigenes Tablet, um die Mediennutzung Ihrer Kinder zu verstehen. Dafür brauchen Sie nur Interesse und ein offenes Ohr. Lassen Sie Ihre Kinder an Ihrer Lebenserfahrung teilhaben, denn viele Regeln des Alltags gelten auch für die Mediennutzung. Sei das der Umgang miteinander oder die kritische Haltung gegenüber Fremden. Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Kind und lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Kind Lieblingsseiten, -spiele oder –anwendungen zeigen. Machen Sie die Internet- und Handynutzung zu einem selbstverständlichen Thema in Ihrer Familie! Beraten Sie sich mit anderen Eltern und holen Sie sich Infos und Tipps. Mediennutzung will gelernt sein und nur gemeinsam mit Ihnen können Ihre Kinder die Herausforderungen der Medien meistern.   

Mein Kind will online nicht mehr mit mir befreundet sein.

Wenn sich Ihr Kind von Ihnen „entfreundet“, sollten Sie das akzeptieren. Als Eltern hat man schließlich auch im realen Leben eine andere Aufgabe als die eines Freundes bzw. einer Freundin. Nutzen Sie Facebook nicht um Ihr Kind zu kontrollieren, dass würde das Vertrauensverhältnis zu Ihrem Kind schädigen  

Mein Kind war schon auf Pornoseiten. Was tun?

Eine übertriebene Reaktion oder gar ein Verbot sind kontraproduktiv und steigern eher das Interesse an dem „Verbotenen“. Laut Studien hat so gut wie jeder Junge mit 12 Jahren schon mal Pornos gesehen. Das heißt nicht, dass er das regelmäßig tut. Suchen Sie das Gespräch. Erklären Sie Ihrem Kind, dass dargestellte Inhalte nicht der Realität entsprechen. Vergleichen Sie es mit Actionfilmen, auch dort wird durch SchauspielerInnen und Effekte eine andere Realität erzeugt. Kinder und Jugendliche haben ein großes Informationsbedürfnis, informieren Sie sich über passende Bücher oder Websites für Ihr Kind. Tatsache ist, … je mehr Basiswissen über das Thema Sexualität vorhanden ist, je positiver der Zugang zum eigenen Körper und zu den eigenen Gefühlen ist, je besser der Umgang mit Medien gelernt wurde und umso mehr seriöse Informationen zum Thema Sexualität erlaubt und angeboten werden, ... desto weniger werden Jugendliche in ihrer sexuellen Entwicklung durch den Konsum von Pornographie beeinträchtigt.