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Tiergestützte Gruppentherapie für Kinder

Ein Interview zeigt die Sorgen und Nöte, aber auch die Sehnsüchte und Wünsche der Kinder.

Angehörige sind ständig herausgefordert mit dem Suchtverhalten des Familienmitglieds zu leben, welches für alle Menschen in diesem System weitreichende und schwerwiegende Folgen hat – auf ihre Beziehungen, den Selbstwert, eigene Verhaltensweisen etc.

Die Kinder von Suchtkranken trifft es besonders. Sie werden oft noch viel zu wenig gesehen. Die folgende Zusammenschau von Rückmeldungen der Kinder, die an der tiergestützten Kindergruppe des Clean Feldkirch teilnehmen, zeigt in Form eines Interviews die Sorgen und Nöte, aber auch die Sehnsüchte und Wünsche der Kinder von suchtkranken Eltern.

Was hilft dir?
Ich kann erzählen, was nicht so gut gelaufen ist in der letzten Woche. Und dann überlegen alle Kinder mit mir, was ich vielleicht ausprobieren könnte, damit es nächstes Mal besser läuft – das funktioniert auch oft. Die anderen Kinder haben auch so ähnliche Eltern wie ich und wissen das, wie das so ist. Jeder kommt mit jedem klar und ich merke, dass ich nicht alleine bin. Die Spaziergänge mit den anderen Kindern und den Tieren machen Spaß.

Was ist besonders an der Gruppe?
Dass man alles erzählen darf. Niemand aus der Gruppe darf etwas von mir weiter erzählen. Und man macht so Übungen und bekommt auch Sachen mit nach Hause, wo ich zum Beispiel aufschreiben muss, was ich gerne mache, oder wie man Probleme lösen kann. Manchmal darf man auch etwas zeichnen. Und jedes Mal darf man ein Lama oder Alpaka selber führen und am Ende belohnen wir alle Tiere mit Kraftfutter. und wir spielen lustige Spiele zusammen. In der Gruppe gibt es auch immer eine Jause und vor Weihnachten backen wir sogar Kekse.

 Wie ist es für dich mit den Tieren?
Das mag ich sehr. Ich streichle sie sehr gerne, man muss aber darauf schauen, dass man ruhig auf sie zugeht. Und jetzt kann ich sie schon selber anleinen, das habe ich mich am Anfang noch nicht getraut. Blöd ist nur, wenn sie stehen bleiben und Gras fressen und nicht weiter gehen, so wie ich das gerne hätte. Aber sie wollen halt auch essen so wie wir.
Wenn du wieder nach Hause gehst, was kannst du erzählen, was bringst du mit nach Hause?
Mir geht es dann gut und ich erzähle von meinen Erlebnissen. Meisten bekommen wir eine Aufgabe mit nach Hause, da können wir dann etwas zeichnen oder aufschreiben bis zur nächsten Gruppe. Das ist nicht so wie eine Hausübung in der Schule, das macht mehr Spaß. Ich erzähle, was wir für Spiele gemacht haben und am schönsten ist immer diese Entspannungsgeschichte am Ende, wo man die Augen zumacht und sich die Geschichte vorstellen kann. Das mag ich sehr und ich fühle mich danach immer gut.

 

Fakten

  • 10 Einheiten à 2 Stunden pro Woche
  • Abhol- und Bringdienst möglich
  • Max 6 Kinder von 5 – 10 Jahren
  • Angebotene begleitende Elterngespräche

 

Kontakt
Mag. Knecht Birgit
Beratungsstelle Clean Feldkirch
Schießstätte 12/8
6800 Feldkirch

T 05522 380 72
E clean.feldkirch@mariaebene.at