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Symposium 2018

100 Besucher beim XXVII. Symposium der Stiftung Maria Ebene

Das mittlerweile 27. Symposium der Stiftung Maria Ebene beleuchtete heuer das Thema Suchtberatung und die unterschiedlichen Gesichter der Sucht. Rund 100 Interessierte kamen dafür am 9. November ins Krankenhaus Maria Ebene nach Frastanz. Neben Dr. Michael Willis, dem Primar der Stiftung Maria Ebene, referierten Ursula Zeisel, MA, Leiterin des Vereins „Dialog – individuelle Suchthilfe“, sowie Prof. Dr. Irmgard Vogt, eine der bekanntesten Suchtforscherinnen Deutschlands. Am Beispiel dreier Lebensabschnitte widmeten sich die Vortragenden dabei den Auswirkungen und verschiedenen Gesichtern von Sucht für Betroffene und deren Angehörigen.

Die Stiftung Maria Ebene ist das Vorarlberger Kompetenzzentrum für alle Suchtfragen. Vor 25 Jahren erweiterte die Stiftung mit den Beratungsstellen Clean in Bregenz, Feldkirch und Bludenz das Angebot in der ambulanten Suchtberatung. Seither wird dort all jenen Menschen Unterstützung angeboten, die direkt oder indirekt von Abhängigkeitserkrankungen betroffen sind. Aufgrund dieses Jubiläums stand das diesjährige Symposium der Stiftung Maria Ebene am 9. November in Frastanz unter dem Motto: „25 Jahre Suchtberatung – 25 Lebenswelten“.

Sucht im Wandel
Das Thema sprach zahlreiche Zuhörer an: Primar Dr. Michael Willis und seinem Team begrüßten rund 100 Besucher im Krankenhaus in Frastanz. Beim diesjährigen Symposium präsentierte die Stiftung am Beispiel dreier Lebensabschnitte die verschiedensten Gesichter der Sucht. „In den letzten 25 Jahren kam es zu einem deutlichen Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Abhängigkeitserkrankungen“, erläuterte Primar Dr. Willis und ergänzte: „Mittlerweile sind Abhängigkeitserkrankungen als psychiatrische Erkrankungen etabliert. Aber nicht nur das therapeutische Angebot, auch die Lebenswelt unserer Patienten hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Im Verlauf einer Suchterkrankung ändern sich Konsummuster, der Einfluss der Angehörigen und der Umgebung und nicht zuletzt auch die Belastungen, die von den Betroffenen zu bewältigen sind.“

Lebenswelten: Von Kind zu 40+
Den Anfang der Vorträge machte die Sozialarbeiterin und Psychosoziale Leiterin des Vereins „Dialog – individuelle Suchthilfe“, Ursula Zeisel, MA mit ihrem Thema „Kein Fluch auf die nächste Generation“. Darin behandelte sie hauptsächlich den therapeutischen Umgang mit Kindern von Abhängigen. Im Anschluss gab Primar Dr. Willis einen Überblick über die Lebenswelt „Junge Erwachsene, ihre Sucht und Behandlung“. Prof. Dr. Irmgard Vogt, Psychologin und Soziologin und eine der bekanntesten Suchtforscherinnen Deutschlands, schloss mit ihrem Hauptvortrag „Lebenswelten von Drogenabhängigen 40+“ das Programm ab. „Es lassen sich Stigmatisierungen besonders bei Süchtigen über 40 Jahren beobachten sowie große Schwierigkeiten mit dem Alltagsleben auch unter Substitutionsbehandlungen. Daher ist es wichtig, noch einmal neu über passende Hilfen für Drogenkonsumierenden nachzudenken“, so Dr. Vogt. Die zwei Vortagenden Irmgard Vogt und Ursula Zeisel hielten an diesem Tag auch Workshops zu ihren Themen für Interessierte ab.