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CoV-Krise: Suchterkrankungen nehmen zu

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie sind viele Menschen in eine Alkohol- oder Drogensucht geraten.

 Im Suchtkrankenhaus Maria Ebene sind fast alle Betten belegt. Die Zahl der Patientinnen und Patienten dürfte aber noch weiter ansteigen.
(Quelle: Vorarlberg ORF.at)

 

Patientinnen und Patienten aus allen Berufs- und Altersschichten müssen nach Angaben von Primar Philipp Kloimstein derzeit am Suchtkrankenhaus behandelt werden. Darunter seien etwa eine Fotografin, ein Koch und ein Skilehrer. Ihnen würde die Tagesstruktur fehlen, das sei zermürbend und könne somit in eine Sucht führen.

Derzeit seien im Suchtkrankenhaus Maria Ebene von 50 gerade noch vier Betten frei. Kloimstein befürchtet jedoch, dass die Zahl der Patientinnen und Patienten noch weiter steigen wird.

Existenzängste werden größer

Schon während des ersten Lockdowns hätten viele Menschen mehr Alkohol oder Drogen konsumiert als zuvor, so Kloimstein. Nun während des dritten Lockdowns seien die Betroffenen vermehrt von Existenzängsten betroffen. „Ich denke, das letzte Jahr war eigentlich eine Aufwärmrunde“, sagt der Suchtexperte im ORF Vorarlberg-Interview. Die wirkliche psychische Krise stehe erst noch bevor. Denn für die Psyche sei auch immer die wirtschaftliche Situation entscheidend.

Diese Auswirkungen habe man etwa auch bei der Finanzkrise im Jahr 2008 gesehen, so Kloimstein. In den Jahren darauf seien Depressionen und Suchtverhalten gestiegen. Die wirtschaftliche Situation werde auch heuer viele Menschen in die Sucht treiben, die Auswirkungen würden erst Richtung Sommer spürbar werden.

Schnell Hilfe suchen

Sollte man bei Menschen Veränderungen bemerken, sollten diese auch angesprochen werden, rät Kloimstein. Wenn jemand etwa jeden Tag Alkohol trinkt, könne das ein Signal sein. Gefährlich sei es auch, wenn der Alkohol eine Funktion bekommt, also wenn man ihn beispielsweise am Abend benötigt, um „herunterzukommen“. Je schneller man dann Hilfe sucht, um so besser, betont der Experte.

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vorarlberg.ORF.at