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Zivildienst in der Carina

Konfrontation mit der eigenen und mit anderen schwierigen Persönlichkeiten

Der „Dienst am Menschen“ ist für junge Männer, (die häufig bei Zivildienstantritt gerade erst die Schwelle vom Jugendlichen zum Erwachsenwerden überschritten haben) zumeist eine große Herausforderung in jeder Hinsicht.

Der Zivi wird vielfältig eingesetzt. Oft wird ihm einiges abverlangt. Flexibilität, Koordinationsfähigkeit, Engagement, Hausverstand, Zusammenarbeit und Kooperation mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten, Bereitschaft seine eigenen Kompetenzen einzusetzen und Neues zu lernen – große Anforderungen, die einen jungen Menschen mitunter auch überfordern können.

In einer stationären Einrichtung für Menschen mit Doppeldiagnose Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankung müssen sich Zivildiener auch mit „Beziehungsarbeit“ auseinandersetzen. Das bedeutet immer wieder Konfrontation sowohl mit der eigenen Persönlichkeit als auch mit oft schwierigen Persönlichkeiten der Patientinnen und Patienten. Durch teilweise enge Zusammenarbeit kommen zudem die eigenen Verhaltensmuster zum Vorschein. Dies kann bestenfalls auch eine Chance sein, eigene Stärken und Schwächen besser kennenzulernen während der Zivildienstzeit.

Ein neuer „Zivi“ kommt an, bleibt 9 Monate und verabschiedet sich wieder. So auch Stefan Fink, der schon während seiner Lehrzeit als Elektriker über seine Firma bei uns im Haus vor seinem Zivildienstantritt tätig gewesen war. Also beste Voraussetzungen um hier ein ausgiebiges Tätigkeitsfeld vorzufinden. Mit seinem „verschmitzten Charme“ hat er sich durch seine Zivildienstzeit erfolgreich durchgekämpft, und unser Team sowie Patientinnen und Patienten mit seinen fachlichen und persönlichen Kompetenzen unterstützt.

Jetzt, am Ende seiner Dienstzeit in der Carina danken wir unserem Zivi Stefan für seinen engagierten Einsatz und wünschen ihm viel Glück und Alles Gute für seine privaten und beruflichen Zukunftspläne!

Ein paar Eindrücke von seinem Zivildienst hat uns Stefan zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt:

 

Meine Erfahrung als Zivildiener in der Therapiestation Carina

Nach meiner Bewerbung als Zivildiener bei der Stiftung Maria Ebene durfte ich am 1. Februar 2012 meinen Dienst bei der Therapiestation Carina beginnen.

Durch die freundliche Aufnahme im Team konnte ich mich schon in den ersten zwei Monaten sehr gut einleben.

Mein Aufgabenbereich war gut durchgemischt, vom „Taxifahrer“ über den Handwerker bis hin zum Koch war alles dabei. Ich bekam aber auch einen interessanten Einblick in die Thematik der Sucht und Abhängigkeit.

Als gelernter Elektriker bin ich körperliche Belastungen gewohnt. Doch nach 2 Monaten wurde mir erstmals bewusst was es heißt, psychische Belastungen zu haben, so nahm ich auch teilweise die „Arbeit mit nach Hause“.

Durch das Arbeiten mit den Patienten wurde ich mit deren Vergangenheit konfrontiert, teilweise sogar mit meiner eigenen. In diesem Zusammenhang war eine Toleranz sehr wichtig.

Ich selbst habe einen sehr interessanten Einblick in Soziale Berufe erhalten, und konnte mich selbst in Geduld üben.

Ich danke dem Team für die nette Zusammenarbeit.

Stefan Fink