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Ich möchte was bewegen, ich möchte mich bewegen

In der Therapie von suchtkranken Menschen kann Sport eine gute Unterstützung sein

Jeder weiß, dass es viele Vorteile, sowohl für die physische als auch für die psychische Gesundheit hat, Sport zu machen. Körperliche Bewegung ist darüber hinaus eine große Hilfe, um allerlei Probleme zu überwinden, Suchtprobleme eingeschlossen.

Wenn ein Mensch versucht, eine Sucht zu überwinden, sehnen sich Verstand und Körper nach dieser Substanz, die im Gehirn Endorphine freisetzt und das Gefühl, auf Droge zu sein, auslöst. Wenn wir noch den Stress des Alltags und Stimmungsschwankungen hinzunehmen, kann diese Mischung beinahe unerträglich sein.

Durch eine starke körperliche Betätigung werden ebenfalls Endorphine freigesetzt, wodurch das gleiche Gefühl von Euphorie verspürt wird, das durch ein chemisches Produkt hervorgerufen werden kann oder durch das Verhalten, das die Sucht auslöst.

Wenn wir mit unseren Patienten über das Thema Sport reden dann werden wir staunen was dieses bei jedem einzelnen auslöst. Den einen fällt es schwer ihren innere „Schweinehund“ zu überwinden. Bei anderen wiederum werden wir merken wie motiviert sie sind sich zu bewegen. In der Begleitung von suchtkranken Menschen wird schnell klar, dass Sport ein guter Ausgleich bieten kann. Gerade in Zeiten der Pandemie kann es einen wesentlichen Teil für die Heilung der Psyche sein.

Zwei Patienten haben wir genau zu diesen Inhalten befragt und kleine Interviews geführt. Folgende Fragen wurden gestellt:

•    Was bedeutet Sport für dich?
•    Hast du früher schon Sport betrieben?
•    Wie kann dir Sport in Zukunft helfen?

Patientin C: (32 Jahre)
Ich möchte wieder fit sein und meinen Kopf dabei frei machen. Ich kann den Alltag hinter mir lassen. Früher war ich gerne wandern, aber joggen habe ich erst in der Therapiestation Lukasfeld für mich entdeckt. In Zukunft wird Sport mir soweit helfen, dass ich nicht wieder in alte Gewohnheitsmuster verfalle.

Patient M: (31 Jahre)
Sport im Allgemeinen bedeutet für mich Abwechslung, Anstrengung, Ausgelassenheit zugleich aber auch Abenteuer. In meiner Vergangenheit habe ich bereits Sport betrieben in Form von Wandern, Klettern, Rad fahren und Schwimmen. Hier konnte ich erneut Gefallen daran finden und das Angebot in der Therapiestation Lukasfeld ist besonders umfangreich. Zukünftig möchte ich mich mit Sport vom Alltag ablenken, kann dabei natürlich auch neue soziale Kontakte knüpfen die für mich sehr wichtig sein werden um weiterhin clean zu bleiben.


Leistungstests um Fortschritte zu ermitteln

Bei vielen von Patienten formulierten Zielen spielt die Ausdauer eine wichtige Rolle. Zum Beispiel beim Patienten mit chronischen Schmerzen, durch den Schmerz wird er inaktiv, dadurch wiederum verschlechtert sich seine aerobe Leistungsfähigkeit. Das wirkt sich zusätzlich negativ auf seine Alltagsaktivitäten und dem körperlichen Befinden aus.

Eine recht einfache Methode um den Leistungszustand zu ermitteln ist der Stufentest. Alles was man dafür braucht ist eine Pulsuhr, einen Fahrradergometer mit Wattanzeige und natürlich auch gute Beine und auf geht’s. Nach einer Aufwärmphase beginnt der Test je nach Leistungszustand mit unterschiedlichen Wattwerten und stufenweise wird die Intensität erhöht. Der Test wird beendet, wenn der Patient die Intensität nicht mehr halten kann.

Ziel des Testes ist es, den momentanen Leistungszustand zu testen und diesen im weiteren Therapieverlauf zu wiederholen um Fortschritte zu ermitteln. Weitere Ziele sind dadurch Gewichtsreduktion, mehr Wohlbefinden im Alltag, Motivation zur Bewegung und die Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen.